Der Vergleich scheint stärker als andere wissenschaftliche Verfahren der Legitimierung zu bedürfen. Gleichzeitig verspricht der Vergleich eine umfassende wissenschaftliche Autorität „in Sachen Stadt“, die vielleicht weiter reicht, als ein lokal begrenztes Expertenwissen. Darin liegt sicher der Reiz des Städtevergleichs, aber auch die Notwendigkeit seiner Begründung. Diese Ambivalenz soll in dem Workshop diskutiert werden, um diejenigen, die städtevergleichend arbeiten, in ihren Forschungsvorhaben voranzubringen.
Darüber hinaus trifft der wissenschaftliche Städtevergleich auf andere professionelle Vergleichspraktiken (wie Städte-Rankings, Städtepartnerschaften, Kulturprogramme wie European Cultural City usw.) und Alltagspraktiken (Städtereisen, bestimmte Konsumpraktiken u.ä.). Von diesen konkurrierenden urbanen Vergleichspraktiken muss sich die wissenschaftliche Vergleichspraxis zum einen abgrenzen. Welches sind die vergleichenden Verfahren, die den wissenschaftlichen Städtevergleich kennzeichnen und von anderen Praktiken unterschieden?
Ziele des Workshops:
In dem eintägigen Workshop sollen methodische Probleme und Fragestellungen, die beim wissenschaftlichen Städtevergleich auftreten können, anhand der konkreten Projekte der Teilnehmenden untersucht und besprochen werden. Von der Auswahl der Städte über die Legitimation ihrer Vergleichbarkeit bis hin zu der praktischen Durchführung und Niederschrift des Vergleichs stehen hier zum einen einzelne methodische Schritte zur Debatte.
Zum anderen will der Workshop auch dafür sensibilisieren, den wissenschaftlichen Städtevergleich als eine kulturelle Praxis zu betrachten und deren (kulturelle) Logik herauszuarbeiten und zu hinterfragen (z.B. in Bezug auf darin eingeschriebene Wertungen und Hierarchisierungen, den symbolischen Wert bestimmter Vergleichsoperationen und ihre sozialen Bedingungen).
Der eintägige Workshop möchte diesen Fragen anhand der konkreten Forschungsprojekte der teilnehmenden Doktorandinnen und Doktoranden nachgehen. Folgende Fragekomplexe sollen anhand der einzelnen Forschungsprojekte behandelt werden:
1. Für den Vergleich auswählen: Was wird verglichen? Welche Vergleichsdimension wird gewählt?
2. Vergleichend wahrnehmen und erkennen: Kriterien für Vergleichsoperationen im Forschungsprozess
3. Vergleichend auswerten: Relationen für das Material finden
4. Den Vergleich be-/schreiben
In dem Workshop sind noch wenige Plätze frei, wir bitten um Anmeldung.
AnsprechpartnerInnen:
Dr. Alexa Färber, HU Berlin: alexa.faerber.1@rz.hu-berlin.de
Dr. Oliver Schmidt, Center for Metropolitan Studies: oliver.schmidt@metropolitanstudies.de
Katja Sussner: katja.sussner@metropolitanstudies.de